…… vorausgesetzt,
man hat viel Zeit und kann warten
An 10.
August morgens fanden wir uns pünktlich im Hafen von Montevideo ein,
die Grande Buenos Aires war schon nachts eingelaufen und wurde
bereits entladen. Auch der Hafenagent von Grimaldi erschien pünktlich
aber dann war es vorbei mit der Pünktlichkeit, der Zoll streikte. Da
standen wir nun und warteten und warteten. Unser Agent rannte von
Büro zu Büro (kann man für 300 US $ auch erwarten) aber es rührte
sich nichts. Zwischenzeitlich hatten sich die Neuankömmlinge zu uns
gesellt, denen ging es auch nicht besser, sie konnten das
Hafengelände nicht verlassen und wir durften nicht aufs Schiff. Das
fängt ja gut an! Am Nachmittag hatte unser Agent endlich einen
Zollbeamten aufgetrieben, der unsere Dokumente entgegennahm und
bearbeitete. Danach durften wir samt Auto endlich aufs Schiff. Noch
waren wir die einzigen Passagiere, in Zarate soll noch eine Person
zusteigen. Am späten Nachmittag konnten wir doch noch einmal einen
Stadtbummel machen, so haben wir wenigsten ein bisschen was von
Montevideo gesehen. Auf dem Rückweg versuchte doch so ein kleiner
Hosenscheißer, vielleicht 14 Jahre alt, mir meine Handtasche
wegzureißen. Aber was ich einmal in der Hand habe, gebe ich so
schnell nicht her und gerade als Peter zu einer Ohrfeige ausholte,
suchte er das Weite.
Wir
verließen Montevideo nachts bei Blitz und Donner und dampften den
Fluss entlang nach Zarate. Ich finde es immer noch faszinierend
zuzuschauen, wenn zwei kleine Schlepper unseren Riesenkoloss von
Schiff einfach umdrehen. In Zarate hatten wir 4 Tage Aufenthalt, es
wurde be- und entladen, aber alles in gemächlichem Tempo. Eine junge
Amerikanerin aus Kalifornien stieg zu, jetzt hatten wir zu dritt
einen Steward, der sich nur um uns zu kümmern hatte, so nobel kann
eine Frachtschiffreise sein. Der Koch, den wir schon von der Anreise
kannten, strahlte uns an wie ein Honigkuchenpferd, legte sich mächtig
ins Zeug und begann unverzüglich mit seiner Mastkur.
Eigentlich
sollte jetzt unsere Heimreise beginnen, aber wir kamen nicht sehr
weit. Nach kaum einer Stunden Fahrt stoppten die Maschinen, wir
stecken auf dem Fluß im Nebel fest. Vor uns 2 Schiffe und hinter uns
auch noch eins. Also wieder mal warten, Südamerika will uns einfach
nicht loslassen. Aber am nächsten Morgen hob sich der Nebel und es
konnte weitergehen Richtung Heimat.
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