Sonntag, 16. September 2012

Eine Seefahrt, die ist lustig.... (Teil 1)

…… vorausgesetzt, man hat viel Zeit und kann warten

An 10. August morgens fanden wir uns pünktlich im Hafen von Montevideo ein, die Grande Buenos Aires war schon nachts eingelaufen und wurde bereits entladen. Auch der Hafenagent von Grimaldi erschien pünktlich aber dann war es vorbei mit der Pünktlichkeit, der Zoll streikte. Da standen wir nun und warteten und warteten. Unser Agent rannte von Büro zu Büro (kann man für 300 US $ auch erwarten) aber es rührte sich nichts. Zwischenzeitlich hatten sich die Neuankömmlinge zu uns gesellt, denen ging es auch nicht besser, sie konnten das Hafengelände nicht verlassen und wir durften nicht aufs Schiff. Das fängt ja gut an! Am Nachmittag hatte unser Agent endlich einen Zollbeamten aufgetrieben, der unsere Dokumente entgegennahm und bearbeitete. Danach durften wir samt Auto endlich aufs Schiff. Noch waren wir die einzigen Passagiere, in Zarate soll noch eine Person zusteigen. Am späten Nachmittag konnten wir doch noch einmal einen Stadtbummel machen, so haben wir wenigsten ein bisschen was von Montevideo gesehen. Auf dem Rückweg versuchte doch so ein kleiner Hosenscheißer, vielleicht 14 Jahre alt, mir meine Handtasche wegzureißen. Aber was ich einmal in der Hand habe, gebe ich so schnell nicht her und gerade als Peter zu einer Ohrfeige ausholte, suchte er das Weite.

Wir verließen Montevideo nachts bei Blitz und Donner und dampften den Fluss entlang nach Zarate. Ich finde es immer noch faszinierend zuzuschauen, wenn zwei kleine Schlepper unseren Riesenkoloss von Schiff einfach umdrehen. In Zarate hatten wir 4 Tage Aufenthalt, es wurde be- und entladen, aber alles in gemächlichem Tempo. Eine junge Amerikanerin aus Kalifornien stieg zu, jetzt hatten wir zu dritt einen Steward, der sich nur um uns zu kümmern hatte, so nobel kann eine Frachtschiffreise sein. Der Koch, den wir schon von der Anreise kannten, strahlte uns an wie ein Honigkuchenpferd, legte sich mächtig ins Zeug und begann unverzüglich mit seiner Mastkur.

Eigentlich sollte jetzt unsere Heimreise beginnen, aber wir kamen nicht sehr weit. Nach kaum einer Stunden Fahrt stoppten die Maschinen, wir stecken auf dem Fluß im Nebel fest. Vor uns 2 Schiffe und hinter uns auch noch eins. Also wieder mal warten, Südamerika will uns einfach nicht loslassen. Aber am nächsten Morgen hob sich der Nebel und es konnte weitergehen Richtung Heimat.
Montevideo

In den Markthallen

Montevideo

Montevideo


auf dem Weg nach Zarate

wir werden gedreht

gestrandet!!

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