Tage gibt es….
Heute waren wir von Los Hormoso unterwegs Richtung Rio Grande. Gegen Mittag wollten wir eine Pause einlegen und haben uns dazu einen Parkplatz vor einem Gebäude ausgesucht, weil wir dort ein schattiges Plätzchen unter Bäumen erspäht hatten. Wir wollten eigentlich schon weiter, als uns ein junger Mann auf englisch ansprach und uns nach unserem Ziel fragte. Er freute sich, dass es uns in Argentinien so gut gefällt und erklärte uns, dass in der Fabrik hinter uns Speisesalz hergestellt wird. Er meinte, wir sollten einen Moment warten, er hätte ein kleines Geschenk für uns und verschwand. Ich sag noch zu Peter, der wird doch hoffentlich keinen Sack Salz anschleppen. Ein Sack wars nicht, aber 10 Pakte, von jeder Sorte gleich zwei (für die Familie in Deutschland). Wir haben uns vielmals bedankt und haben jetzt für die nächsten fünf Jahre Salz.
In Rio Grande angekommen mußten wir erst mal zur nächsten Bank um wieder flüssig zu sein. Ich wollte falls möglich Euros eintauschen, die Peter erst aus unserem Versteck im Woni herausklauben mußte. Dabei stellten wir fest, dass bei dem Wolkenbruch vor 2 Tagen unsere gesamte Barschaft nass geworden war. Uns blieb nichts andere übrig, als auf dem örtlichen Campingplatz erst einmal unsere gesamten Dollarnoten und Euroscheine einzeln im Woni aufzuhängen und zu trocknen. Da wir kleine Stückelungen mitgenommen hatten war wir den ganzen Nachmittag beschäftigt. Wahrscheinlich denken die Argentinier jetzt, die Deutschen sind so sauber, die waschen sogar ihre Geldscheine und hängen sie zum Trocknen auf. Tage gibt es… aber es war ja auch der 11.11.
Am 14.11. erreichten wir die Halbinsel Valdes, wo wir auch Ines und Peter wieder trafen. Am nächsten Tag ging es zur Walbeobachtung aufs Meer. Die Walmütter ziehen hier in den Buchten ihre Jungen groß. Mit dem Boot kommt man ganz nahe an die ran und man hat den Eindruck, es macht ihnen sogar Spaß ihre Kunststücke vorzuführen. Jedenfalls bleiben sie bei den Booten und betrachten uns neugierig. Das war schon beeindrucken, wie die Mütter ihren Jungen Schwimm- und Tauchunterricht erteilten (die Kleinen können noch nicht so lange unter Wasser bleiben, die müssen das erst lernen). Leider war das Meer etwas zu unruhig, um schöne Bilder zu machen.
Das Skelett eines Grindwals |
Wir sind von der Halbinsel Valdes weiter Richtung Süden gezogen über Trelewe, Comodore Rivadavia nach Caleta Olivia. In Playa Santa Isabella haben wir eine Übernachtung am Strand eingelegt, eine Sackgasse mit lauter kleinen Ferienhäuschen. Zwei Polizisten auf ihren Motorrädern haben uns erlaubt hier über Nacht zu stehen aber wir sollten keinen „Schmutz“ machen. Es dauerte keine halbe Stunden, dann kam der Kommandante persönlich vorbei um sich die verrückten Deutschen anzusehen. Wir haben ihn nach der Sicherheit gefragt, kein Problem, ab sofort kam er jede Stunde persönlich (hupend) vorbeigefahren, um zu sehen, ob es uns gut geht.
Jetzt stehen wir wieder am Strand, haben uns eben die Bäuche mit Steak vollgeschlagen, morgen soll es weitergehen immer Richtung Süden. Das Wetter hat letzte Nacht umgeschlagen, es ist bewölkt und hat nur noch 20 Grad, aber das Barometer steigt schon wieder.
Übrigens könnte man hier sehr gut eine Diät mit Steaks und Salat machen, das Fleisch ist so phantastisch, da kann selbst der unbegabteste Koch ein butterzartes Steak zaubern, wenn es bloß nicht dieses verdammte Dulce de Leche gäbe. Erinnert ihr euch an die Kuh-Bonbons, so eine Creme haben die hier, ich könnte die löffelweise essen.