Nachdem Peter in Port Chacabuco seinen Erinnerungen nachhängen konnte – in 50 Jahren hatte sich so einiges verändert – sind wir zurück auf die Carretera Austral, Chiles schönster Straße durch die Wildnis. Wobei man die Carretera nicht als Straße bezeichnen kann, sie ist nämlich eine üble Schotterpiste, voll Schlaglöcher, die nur von dem üblichen Waschbrett unterbrochen werden, dazu an manchen Stellen ganz schön schmal.
Sie führt durch eine grandiose Landschaft, mitten durch einen Nationalpark mit einer sagenhaften Vegetation. Die Wälder sind so dicht, dass man nicht einmal hineinschauen kann.
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ein Paradies für Wildwasserfahrer |
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..und Blumen |
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Fingerhut |
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wilde Fuchsien |
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Rhabarber |
An den Straßenrändern seht ihr Rhabarber, lacht nicht, das ist tatsächlich eine Rhabarberart, die Stängel kann man kochen und essen – ein Stängel = ein Kochtopf voll – die Blätter könnte man gut als Regenschirm benutzen.
In Puyuhuapi haben wir auf dem ehemaligen Dorfplatz unter einer deutschen Eiche übernachtet. Das Dorf wurde 1935 von Sudetendeutschen Familien gegründet und da darf eine deutsche Eiche ja nicht fehlen.
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manchmal ist es auch windstill... |
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dann sieht man solche Bilder |
Dann gings weiter bis Villa Santa Lucia, dort sind wir in ein Seitental abgebogen und weiter Richtung Argentinische Grenze nach Futaleufu. Auf dem dortigen Campingplatz haben wir erst einmal 2 Tage Pause eingelegt, ein Gutteil der Carretera Austral befand sich zwischenzeitlich in unserem Auto. Also einen Tag putzen und waschen, wir hatten das auch dringend nötig, dann einen Tag gammeln.
Am 04.01. erreichten wir wieder mal die argentinische Grenze und wechselten problemlos das Land.
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... oder auch solche |
Nach einem relativ kurzen Stück Piste hatten wir endlich wieder eine ordentliche Teerstraße unter den Rädern. Endlich keine Waschbrett mehr, es scheppert und klappert, das ganze Auto vibriert und ich komme mir vor, als ob ich auf einem Massagesessel sitze, der zu stark eingestellet ist. Nur gut, dass ich kein Gebiss habe. Fährt man schneller fliegt man zwar über die Rippen, aber man zieht eine Staubfahne hinter sich her, so dass der Hintermann und der Gegenverkehr im „Nebel“ fahren. Bei uns jaulte dann auch noch der Rauchmelder auf, weil dieser Staub von Rauch nicht unterscheiden kann. Also schlichen wir mit unglaublichen 30 km/h die Pisten entlang. Die Rippen waren einfach nur lästig.
Schlimmer waren die Felsbrocken die plötzlich aus der Piste herausragten oder die Schlaglöcher, die immer dann auftauchten, wenn die Piste besonders schmal war. Unser Woni hat nur eine geringe Bodenfreiheit, deshalb musste Peter seine Slalom- und Zickzackfahrkünste voll ausschöpfen.
Richtig gemein war der Schotter. Fuhr man zu schnell, wurde man zur fahrenden Steinschleuder, fuhr man zu langsam, drehten bei der nächsten Steigung die Räder durch.
Ihr könnt noch mal ein Stückchen mitfahren.