Nach unserer Canyon-Tour haben wir uns doch noch einen Ruhetag in Arequipa gegönnt. Von Felix und Franziska, den beiden Schweizern haben wir viele Tipps und Hinweise für unsere Weiterreise bekommen. Spontan entschlossen wir uns, einen Grillabend einzulegen. Manfred und Gudrun gingen das nötige Fleisch einkaufen, Heinz undRenate steuerten Tomatensalat und Brot bei, Felix und Franziska einen grünen Salat und gegrillte Auberginen und ich sorgte für den Nachtisch. Ein Grill war vorhanden und so konnte die Party steigen. Nach dem Essen sorgte Felix für den absoluten Knaller, er baute sein Keyboard, samt Verstärker, Boxen und Mikrophon auf und schon hatten wir Livemusik. Nicht zu glauben, was manche Leute so alles in ihrem Woni haben. Jeder Musikwunsch wurde erfüllt und zu vorgerückter Stunde, inspiriert durch geistige Getränke, grölten wir alle zusammen „Kreuzberger Nächte sind lang“. Es ist weiter nichts passiert, wir wurden nicht des Hauses verwiesen und manhat uns auch nicht mit Tomaten beschmissen.
Heinz und Renate und die beiden Schweizer sind am folgenden Tag weiter Richtung Berge gefahren, Gudrun und Manfred und wir beide einen Tag später wieder zurück auf die Panamericana und weiter Richtung Norden.
Am Puerto Inka hatten wir beim Hotel einen wunderschönen Stellplatz mit Ausgrabungen direkt beim Hotel, die kostenlos zu besichtigen waren.
Unsere Tour zur Colca-Schlucht begann am 19. März morgens und 8.30 Uhr. Mit dem Bus wurden wir direkt am Hostal abgeholt und dann ging es durch einen mörderischen Verkehr Richtung Chivay. Zunächst mussten wir einen Pass von 4.700 Metern Höhe überqueren. Auf der Passhöhe machten wir eine kurze Pause, tranken Mate-Tee mit Kokablättern, das soll gut gegen Höhenkrankheit sein (ich hab allerdings nichts davon gemerkt). In Chivay (3650 m) angekommen, bezogen wir zunächst unser Zimmer (das den Charme von Vatis Garage hatte) und fuhren dann weiter zum Thermalbad. Das Bad liegt inmitten einer wunderschönen Bergkulisse und wir konnten uns im Freibecken in 38 Grad warmem Wasser wunderbar entspannen. Frisch gereinigt gings danach zum Abendessen mit Volkloremusik und Tanz. Todmüde vielen wir um 10 Uhr in unsere Betten, die Nacht war kurz, denn am nächsten Morgen sollte es schon um 6.15 Uhr weitergehen. Nach einem spartanischen Frühstück fuhr unser Buss weiter Richtung Canyon, jetzt allerdings auf einer Schotterpiste. Vor uns öffnete sich ein bis zu 1.200 Meter tiefer, grandioser Canyon, der seit Inka-Zeiten im Terrassenanbau bewirtschaftet wird. Das viele Grün war für uns nach der Atacama-Wüste eine Augenweide. Schließlich erreichten wir eine Aussichtsplattform, von der aus man am Vormittag Kondore beobachten kann. Mit uns warteten allerdings noch weitere 100 Touris auf das Erscheinen der Vögel. Und tatsächlich, nach kurzer Wartezeit zog der erste Kondor über unseren Köpfen seine Kreise. Mit einer Flügelspannweite bis zu 3,20 Meter ist das schon ein majestätischer Anblick. Wir hatten genügend Zeit um Fotos zu machen, aber das ist gar nicht so einfach, so nahe fliegen die Vögel nun auch nicht an den Touris vorbei.
Danach traten wir den Rückweg an, wieder über diesen 4.700 Meter hohen Pass. Da oben schneite es doch tatsächlich. Am späten Nachmittag waren wir um ein paar Erlebnisse reicher wieder zurück in Arequipa. Mittlerweilen waren weitere Gäste aus der Schweiz und Deutschland auf dem Stellplatz eingetroffen. Auch ein Wohnmobil aus Frankreich mit 7 Kindern !! stand da, die aber zum Glück an nächsten Vormittag abgereist sind.
Morgen solls weitergehen, wieder zurück an die Küste und weiter nach Norden.
Von Ilo aus sind wir wieder ins Landesinnere gefahren und erreichten am 17. März die
2.400 Meter hoch gelegene Stadt Arequipa. Beim Hostal Mercede hatten wir einen Stellplatz nahe des historischen Stadtkerns. Zunächst war wieder einmal Putzen und Waschen angesagt, aber danach bummelten wir über die lebhafte Plaza und durch den alten Stadtkern.Abends gingen wir zusammen mit Heinz und Renate und Manfred und Gudrun Alpaka-Steaks essen (schmeckte ganz gut). Auch das Kloster Santa Catalina haben wir besichtigt. Hier boten sich so viele Fotomotive, dass mir die Auswahl für den Blog wirklich schwer fällt.
Von Arequipa aus wollten wir weiter zur Colca-Schlucht fahren, aber noch einmal Schotterpiste wollten wir uns und unserem Woni nicht zumuten. Deshalb haben wir uns kurzerhand entschlossen, die Tour bei einem örtlichen Veranstalter zu buchen. Wie sich später herausstellte, war das eine gute Entscheidung.
Nachdem wir am 13. März Chile hinter uns gelassen hatten, gings zunächst einmal ein Stück landeinwärts nach Tacna. Eine gepflegte Kleinstadt mit einer sehr schönen Kathedrale und einem Eisenbahnmuseum. Bei einem Stadtbummel gönnten wir uns einen großen Eisbecher (meinen Innereien geht es wieder bestens).
Am 14. März fuhren wir weiter, Richtung Pazific-Küste. Um die richtige Straße zu finden brauchten wir wieder mal die Hilfe der örtlichen Polizei. Alles kein Problem, zwei Polizisten setzten sich einfach zu uns ins Auto und fuhren ein Stück mit, bis wir endlich die richtige Ausfallstraße erreicht hatten. Dann wünschten sie uns eine gute Reise und fuhren mit dem über Funk herbeigerufenen Streifenwagen wieder zurück. Gegen Nachmittag erreichten wir das Städtchen Ilo. Hier haben wir einen wunderschönen Stellplatz direkt an der Küste gefunden. Es gibt Duschen und Restaurants, nachts wird der Platz bewacht und das Beste, das alles kostet nur ca. 0,30 € pro Tag. Überhaupt ist das Leben in Peru wesentlich billiger als in Chile oder Argentinien. Fisch, frisch vom Fischmarkt für 2 Personen 1 €, 2,5 kg Obst (Papaya, Tamarillo und Weintrauben) 3 € und für Peter ganz wichtig, hier gibt es hunderte von Kartoffelsorten. Hier lässt es sich schon gut leben. Die Tagestemperaturen liegen immer noch bei ca. 30 Grad und was „Regen“ ist, wissen wir schon gar nicht mehr.
Am 2. März besuchten wir die größte offene Kupfermine der Welt, gleichzeitig auch die größte Dreckschleuder Chiles. Davon erfährt man aber bei der Besichtigung nichts. Das riesige Loch ist mittlerweile 4 Kilometer lang, 2 Kilometer breit und fast einen Kilometer tief. Mit Monstertracks (alleine die Räder haben einen Durchmesser von 4 Metern) wird hier abgesprengtes Gestein aus der Tiefe nach oben gekarrt und dann weiterverarbeitet. Für die Strecke vom Grund des Loches bis nach oben braucht so ein „Lastwagen“ eine Stunde. Wenn man auf der Aussichtsplattform steht, kann man in das gigantische Loch schauen, in dem diese Monstertracks wie Spielzeugautos aussehen. Trotz der Unmengen von Staub einfach beeindruckend.
Am späten Nachmittag sind wir wieder zur Küste gefahren und haben uns eine schöne Felsenbucht zum Übernachten gesucht. Jetzt sitzen wir hier unter dem „Kreuz des Südens“ an einem Lagerfeuer, essen Lama-Fleisch (schmeckt wie alter Hammel) und von dem Fels gegenüber beobachten uns Pinguine und Pelikane .
Es ging weiter, immer der Küsste entlang Richtung Norden. In dem hübschen gepflegten Städtchen Iquique haben wir wieder mal 2 Tage Pause eingelegt.
Am 7. März erreichten wir Arica, unsere letzte Station in Chile. Auch hier legten wir wieder eine Pause ein, schließlich müssen wir hier unsere letzten chilenischen Pesos verbraten. Außerdem haben wir hier Renate uns Heinz, unsere Kabinennachbarn vom Schiff, wiedergetroffen. Auch sie hatten viel gesehen und erlebt. Wir suchten uns am Strand ein ruhiges Plätzchen, stellten unsere Stühle raus und hielten erst einmal einen Kaffeeklatsch ab. Wir blieben laenger als geplant in Arica, Renate und Heinz warten auf ein Ersatzteil fuer ihr Auto, bei Gudrun und Manfred war am Auto der Rahmen zu schweissen und ich kaempfet 3 Tage gegen Montezumas Rache. Am 14. Maerz sind wir dann in Peru eingereist, wieder mal keine Probleme.