Mittwoch, 19. September 2012

Eine Seefahrt, die ist lustig..... (Teil 4)


1. September, eigentlich sollten wir um diese Zeit bereits wieder in Deutschland sein und mit Selma ihren Geburtstag feiern. Aber wie gesagt, die Seefahrt ist nur lustig, wenn man Zeit hat. Heute morgen haben wir Dakar verlassen. Es ist drücken heiß und zu allem Übel ist auch noch die Klimaanlage ausgefallen. Nicht zu glauben, wie sich dieser Blechkasten in kürzester Zeit aufheizt. Peter hat sich natürlich auch an der Fehlersuche beteiligt (und die Ursache entdeckt). Am späten Nachmittag wehte dann wieder ein kühles Lüftchen durch unsere Kabine und Peter hat viele neue Freunde in der Maschine, dafür sind seine Klamotten jetzt reif für die Wäsche.

Sonntag,  2. September, der Grill ist weg! Peter kommt von seinem üblichen Rundgang zurück in die Kabine und verkündet, der Grill steht jetzt auf dem Oberdeck, direkt neben der Brücke, was hat das nun wieder zu bedeuten? Vielleicht wurde ja jemand befördert, oder ein Crew-Mitglied hat Geburtstag und der Kapitän gibt einen aus. Es war nichts Genaueres in Erfahrung zu bringen, alle hielten sich sehr bedeckt. Eigenartig war nur, dass immer mehr auf das Oberdeck geschleppt wurde, Tische Stühle, jede Menge Geschirr und Gläser, ja sogar eine Stereoanlage samt Lautsprecher.

Am späten Nachmittag klopfte dann der Steward an unsere Kabinentüre und verkündete: „heute um 8 Uhr Party auf dem Oberdeck“. Und dann ging die Post ab, alle feierten mit, sogar die Besatzung aus der Maschine. Zu vorgerückter Stunde wurde dann auch noch getanzt, was für mich, da Frauenmagel, in Stress ausartete. Ich war nur heilfroh, dass ich nichts getrunken hatte. 
Warum? 
Dann versucht doch mal auf einem schwankenden Untergrund zu tanzen!

Party auf dem Oberdeck

und wieder mal reichlich Fleisch

die VIP`s

und die Mannschaft

zu vorgerückter Stunde....

Tanz auf dem Oberdeck

Eine Seefahrt, die ist lustig..... (Teil 3)



Wir steuerten geradewegs auf den Äquator zu, am 25. August zur Mittagszeit war es dann soweit, wir waren wieder auf der nördlichen Erdhalbkugel angekommen.

Aber da waren doch tatsächlich 2 Ungetaufte an Bord, das geht natürlich nicht. Den ganzen Nachmittag über tat sich Geheimnisvolles, ständig wurden irgendwelche Dinge zur Brücke getragen und  manches Crew-Mitglied grinste Kathlin und mich verschmitzt und erwartungsvoll an. Um 5 Uhr mussten wir beide dann auf der Brücke erscheinen, vom Peildeck aus wurden wir mit der Feuerspritze - natürlich mit Salzwasser -  abgespritzt. Neptun erschien mit einem gigantischen Dreizack und einer Meerjungfrau.

Neptun im Wickelgewand aus Leintüchern und mit Jesuslatschen sah allerdings eher aus wie ein römischer Gladiator und sein weißer Wattebart erinnerte doch sehr an den unseres Nikolauses. Die Rolle der Meerjungfrau wurde zur allgemeinen Freude der Crew von einer jungen Offizierin übernommen. Man hatte ihr ebenfalls aus Leintüchern einen Fischschwanz konstruiert, den sie hinter sich herschleppte. Das Oberteil war aber so knapp bemessen, dass man sie eher für eine „Fam fatal“ halten konnte.

Kathleen und ich wurden nach der Seewasserdusche mit einer undefinierbaren Suppe bespritzt, ich fürchte, das waren die Reste des Mittagessens. Dann mussten wir durch Neptuns spezielles Fernglas,- zwei zusammengebundene Flaschen, gefüllt mit Wasser,- den Äquator betrachten, jetzt waren wir wirklich bis auf die Haut nass. Peter hat bei der ganzen Zeremonie natürlich kräftig mitgeholfen. Danach  erhielten wir unsere Urkunden und wurden mit einem Glas Sangria im Club der Getauften aufgenommen. Alle, einschließlich Kapitän, hatten ihren Spaß, besonders als man versuchte, der Meerjungfrau auf den Schwanz zu treten (aber das Kleid wollte einfach nicht rutschen). Dem gelungenen Nachmittag folgte ein Barbeque. Der Grill wurde wieder in Gang gesetzt und wir trafen uns alle um 8 Uhr zu einem üppigen Abendessen. 

die zwei Opfer kommen...

und bekommen die volle Ladung ab

...jetzt kommt die Suppe
zwei begossene Pudel
anstoßen auf die gelungene Taufe

Peter bekommt eine Ehrenurkunde