Samstag, 22. September 2012

Eine Seefahrt, die ist lustig..... (Teil 5)

im Hafen von Tilbury

bald hat die Pasta-Zeit ein Ende

Peter träumt von alten Zeiten

geschafft, aber glücklich

























Wir schaukeln durch die Biskaya, der Wind bläst ganz schön, tiefhängende Wolken jagen übers Wasser und das Meer ist ziemlich unruhig. Aber als wir in den Ärmelkanal einbiegen haben wir wieder traumhaftes Wetter und eine spiegelglatte See. Jetzt liegen wir hier vor der Themsemündung und warten wieder einmal auf den Lotsen. Ob wir am 10. September in Emden einlaufen, ist immer noch ungewiss, wir haben von Grimaldi wieder eine Gratis-Woche, diesmal auf der Grande Buenos Aires geschenkt bekommen. Aber langsam werde ich unruhig.


Endlich haben wir es doch noch in den Hafen von Tilbury geschafft. Da liegen wir nun und es passiert nichts, es ist Sonntag. Wir gammeln rum, machen Pläne für die Heimfahrt und verwerfen sie wieder. Keiner weiß wann es weitergeht und wann wir denn nun Emden erreichen. Nachmittags bummeln wir zum Seemannsclub, ich wollte euch was Neues in den Blog einstellen, aber das Internet ist genau so lahm wie die Hafenarbeiter. Auch am Montag rührt sich nichts. Wohlgemerkt, wir sind im Hafen von London und nicht von irgendeinem Provinznest.

Am Mittwoch tut sich endlich was und am späten Abend fahren wir auf der Themse zurück zur Nordsee. Emden, wir kommen. Uns bleiben genau 3 Tage für eine kleine Willkommensrunde, das wird anstrengend werden!

Freitag morgen um 0:30 Uhr konnten wir das Schiff verlassen. Beim Zoll gab es keine Probleme, die hat nur interessiert wie das denn so ist, ein Jahr unterwegs zu sein. Gegen 11 Uhr stürmten wir in Eckernförde den nächsten Supermarkt, und schwelgten in all den Köstlichkeiten. Und dann entdeckte Peter einen Bratwurststand.....(Deutschland hat auch seine guten Seiten)
In den nächsten zweieinhalb Tagen drehten wir eine kleine Willkommensrunde, wir wurden mit Pauken und Trompeten und sogar einer Schwarzwälder Kirschtorte empfangen.

Die Rückreise nach Freiburg verlief ebenfalls reibungslos, am 18. September gegen abend standen wir wieder in unserer Wohnung und kamen uns vor wie zwei Fremdkörper, was sollen wir hier machen?. Jetzt beginnt das große Ausräumen und Putzen und dann werden neue Pläne geschmiedet. Peter hat da neulich abend zu mir gesagt, "ich war noch nie in der Mongolei", ich auch nicht, wer weiß.....

Es freut mich, wenn euch mein Reisebericht gefallen hat. Ich habe ganz bewußt so geschrieben, wie wenn ich mich mit einer guten Freundin unterhalte. Alle Geschichtsdaten und Hintergründe könnt ihr in jedem guten Reiseführer selbst nachlesen. Machts gut, bleibt gesund, bis zur nächsten großen Reise irgendwann, irgendwo....

eine lange Reise geht zu Ende



Mittwoch, 19. September 2012

Eine Seefahrt, die ist lustig..... (Teil 4)


1. September, eigentlich sollten wir um diese Zeit bereits wieder in Deutschland sein und mit Selma ihren Geburtstag feiern. Aber wie gesagt, die Seefahrt ist nur lustig, wenn man Zeit hat. Heute morgen haben wir Dakar verlassen. Es ist drücken heiß und zu allem Übel ist auch noch die Klimaanlage ausgefallen. Nicht zu glauben, wie sich dieser Blechkasten in kürzester Zeit aufheizt. Peter hat sich natürlich auch an der Fehlersuche beteiligt (und die Ursache entdeckt). Am späten Nachmittag wehte dann wieder ein kühles Lüftchen durch unsere Kabine und Peter hat viele neue Freunde in der Maschine, dafür sind seine Klamotten jetzt reif für die Wäsche.

Sonntag,  2. September, der Grill ist weg! Peter kommt von seinem üblichen Rundgang zurück in die Kabine und verkündet, der Grill steht jetzt auf dem Oberdeck, direkt neben der Brücke, was hat das nun wieder zu bedeuten? Vielleicht wurde ja jemand befördert, oder ein Crew-Mitglied hat Geburtstag und der Kapitän gibt einen aus. Es war nichts Genaueres in Erfahrung zu bringen, alle hielten sich sehr bedeckt. Eigenartig war nur, dass immer mehr auf das Oberdeck geschleppt wurde, Tische Stühle, jede Menge Geschirr und Gläser, ja sogar eine Stereoanlage samt Lautsprecher.

Am späten Nachmittag klopfte dann der Steward an unsere Kabinentüre und verkündete: „heute um 8 Uhr Party auf dem Oberdeck“. Und dann ging die Post ab, alle feierten mit, sogar die Besatzung aus der Maschine. Zu vorgerückter Stunde wurde dann auch noch getanzt, was für mich, da Frauenmagel, in Stress ausartete. Ich war nur heilfroh, dass ich nichts getrunken hatte. 
Warum? 
Dann versucht doch mal auf einem schwankenden Untergrund zu tanzen!

Party auf dem Oberdeck

und wieder mal reichlich Fleisch

die VIP`s

und die Mannschaft

zu vorgerückter Stunde....

Tanz auf dem Oberdeck

Eine Seefahrt, die ist lustig..... (Teil 3)



Wir steuerten geradewegs auf den Äquator zu, am 25. August zur Mittagszeit war es dann soweit, wir waren wieder auf der nördlichen Erdhalbkugel angekommen.

Aber da waren doch tatsächlich 2 Ungetaufte an Bord, das geht natürlich nicht. Den ganzen Nachmittag über tat sich Geheimnisvolles, ständig wurden irgendwelche Dinge zur Brücke getragen und  manches Crew-Mitglied grinste Kathlin und mich verschmitzt und erwartungsvoll an. Um 5 Uhr mussten wir beide dann auf der Brücke erscheinen, vom Peildeck aus wurden wir mit der Feuerspritze - natürlich mit Salzwasser -  abgespritzt. Neptun erschien mit einem gigantischen Dreizack und einer Meerjungfrau.

Neptun im Wickelgewand aus Leintüchern und mit Jesuslatschen sah allerdings eher aus wie ein römischer Gladiator und sein weißer Wattebart erinnerte doch sehr an den unseres Nikolauses. Die Rolle der Meerjungfrau wurde zur allgemeinen Freude der Crew von einer jungen Offizierin übernommen. Man hatte ihr ebenfalls aus Leintüchern einen Fischschwanz konstruiert, den sie hinter sich herschleppte. Das Oberteil war aber so knapp bemessen, dass man sie eher für eine „Fam fatal“ halten konnte.

Kathleen und ich wurden nach der Seewasserdusche mit einer undefinierbaren Suppe bespritzt, ich fürchte, das waren die Reste des Mittagessens. Dann mussten wir durch Neptuns spezielles Fernglas,- zwei zusammengebundene Flaschen, gefüllt mit Wasser,- den Äquator betrachten, jetzt waren wir wirklich bis auf die Haut nass. Peter hat bei der ganzen Zeremonie natürlich kräftig mitgeholfen. Danach  erhielten wir unsere Urkunden und wurden mit einem Glas Sangria im Club der Getauften aufgenommen. Alle, einschließlich Kapitän, hatten ihren Spaß, besonders als man versuchte, der Meerjungfrau auf den Schwanz zu treten (aber das Kleid wollte einfach nicht rutschen). Dem gelungenen Nachmittag folgte ein Barbeque. Der Grill wurde wieder in Gang gesetzt und wir trafen uns alle um 8 Uhr zu einem üppigen Abendessen. 

die zwei Opfer kommen...

und bekommen die volle Ladung ab

...jetzt kommt die Suppe
zwei begossene Pudel
anstoßen auf die gelungene Taufe

Peter bekommt eine Ehrenurkunde




Sonntag, 16. September 2012

Eine Seefahrt, die ist lustig..... (Teil 2)

Am 20. August erreichten wir am frühen Morgen Santos. Wir hatten den ganzen Tag Zeit um noch einmal ausgiebig durch die Stadt zu bummeln und natürlich in einem Internetcafe unsere e-mails zu lesen. Dann kam Peter auf die fatale Idee, den aktuellen Fahrplan von Grimaldi aufzurufen, das hätten wir besser nicht getan. Da stand doch tatsächlich, dass unser Schiff Hamburg erst am 11. September erreichen wird, weil wir zuvor noch Tilbury und Emden anlaufen werden. Unsere Rückreise scheint unter keinem guten Stern zu stehen.

Jetzt liegen wir hier vor Vitoria und warten auf den Hafenlotsen. Vielleicht kommt er heute Mittag, vielleicht aber auch erst morgen….. wir haben ja Zeit.

Am 22. August am späten Nachmittag kam der Lotse, besser gesagt, die Lotsin, doch noch. Die Hafeneinfahrt von Vitoria ist einfach spektakulär, wir standen wie beim ersten Mal wieder auf Deck und beobachteten fasziniert das schwierige Manöver. Am darauffolgenden Nachmittag hieß es für uns endgültig Abschiednehmen vom Südamerikanischen Kontinent. Ein bisschen wehmütig war uns schon zumute, ein Jahr, das ist doch gar nichts. Aber wer weiß, vielleicht kommen wir ja wieder.

Weiter ging’s Richtung Äquator. Die Stimmung an Bord ist prima, alle sind freundlich und es wird viel gelacht. Heute Morgen tanzte in der Küche ein Crew-Mitglied mit einem Müllsack zu Michael Jacksons Musik. Die Schritte klappten ja ganz gut, aber seine Figur ähnelte eher der von Ottfried Fischer. Wir hielten uns die Bäuche vor Lachen. Daraufhin beschloss der Kapitän spontan, heute abends wird gegrillt. Holzpaletten wurden kleingehackt, ein überdimensionaler Grill auf Deck gezogen und ein Feuer entfacht, an dem man einen Ochsen hätte braten können. Die Flammen loderten bis zum Autodeck hoch und wenn der Wind in die Feuerstelle blies, sprühten die Funken wie bei einem Feuerwerk. Die Besatzung einschließlich Kapitän hatte ihren Spaß. Dann wurde Fleisch, das man extra in Argentinien besorgt hatte, aufgelegt (ich schätze, ca. 1 kg pro Person). Wir 3 Passagiere saßen zusammen mit den Offizieren und dem Kapitän in der Messe an einem großen Tisch und man begrüßte uns mit einer Urkunde offiziell zur Atlantiküberquerung auf der Grande Buenos Aires. Ein ausgelassener fröhlicher Abend, nicht zu vergleichen mit der Grande Francia, dort ging alles viel steifer zu und die Hierarchien wurden strikt eingehalten.

Und dann wurde getafelt, ich hatte 3 Tage Magendrücken.


Hafeneinfahrt von Vitoria

eine lustige Truppe

wer soll das alles essen ?

der Vorkoster

alle packen mit an

na dann prost!

warten auf den Lotsen

Eine Seefahrt, die ist lustig.... (Teil 1)

…… vorausgesetzt, man hat viel Zeit und kann warten

An 10. August morgens fanden wir uns pünktlich im Hafen von Montevideo ein, die Grande Buenos Aires war schon nachts eingelaufen und wurde bereits entladen. Auch der Hafenagent von Grimaldi erschien pünktlich aber dann war es vorbei mit der Pünktlichkeit, der Zoll streikte. Da standen wir nun und warteten und warteten. Unser Agent rannte von Büro zu Büro (kann man für 300 US $ auch erwarten) aber es rührte sich nichts. Zwischenzeitlich hatten sich die Neuankömmlinge zu uns gesellt, denen ging es auch nicht besser, sie konnten das Hafengelände nicht verlassen und wir durften nicht aufs Schiff. Das fängt ja gut an! Am Nachmittag hatte unser Agent endlich einen Zollbeamten aufgetrieben, der unsere Dokumente entgegennahm und bearbeitete. Danach durften wir samt Auto endlich aufs Schiff. Noch waren wir die einzigen Passagiere, in Zarate soll noch eine Person zusteigen. Am späten Nachmittag konnten wir doch noch einmal einen Stadtbummel machen, so haben wir wenigsten ein bisschen was von Montevideo gesehen. Auf dem Rückweg versuchte doch so ein kleiner Hosenscheißer, vielleicht 14 Jahre alt, mir meine Handtasche wegzureißen. Aber was ich einmal in der Hand habe, gebe ich so schnell nicht her und gerade als Peter zu einer Ohrfeige ausholte, suchte er das Weite.

Wir verließen Montevideo nachts bei Blitz und Donner und dampften den Fluss entlang nach Zarate. Ich finde es immer noch faszinierend zuzuschauen, wenn zwei kleine Schlepper unseren Riesenkoloss von Schiff einfach umdrehen. In Zarate hatten wir 4 Tage Aufenthalt, es wurde be- und entladen, aber alles in gemächlichem Tempo. Eine junge Amerikanerin aus Kalifornien stieg zu, jetzt hatten wir zu dritt einen Steward, der sich nur um uns zu kümmern hatte, so nobel kann eine Frachtschiffreise sein. Der Koch, den wir schon von der Anreise kannten, strahlte uns an wie ein Honigkuchenpferd, legte sich mächtig ins Zeug und begann unverzüglich mit seiner Mastkur.

Eigentlich sollte jetzt unsere Heimreise beginnen, aber wir kamen nicht sehr weit. Nach kaum einer Stunden Fahrt stoppten die Maschinen, wir stecken auf dem Fluß im Nebel fest. Vor uns 2 Schiffe und hinter uns auch noch eins. Also wieder mal warten, Südamerika will uns einfach nicht loslassen. Aber am nächsten Morgen hob sich der Nebel und es konnte weitergehen Richtung Heimat.
Montevideo

In den Markthallen

Montevideo

Montevideo


auf dem Weg nach Zarate

wir werden gedreht

gestrandet!!

Freitag, 10. August 2012

Was ich noch sagen möchte....

 Südamerika, ein Kontinent, wie geschaffen um ihn mit dem Wohnmobil zu erkunden. Unsere 10 Monate haben leider nur für den südlichen Teil gereicht und selbst hier haben wir noch lange nicht alles gesehen.

Wir haben uns in jedem Land als willkommene Gäste gefühlt. Man hat uns überall geduldig weitergeholfen, wenn wir uns wieder mal heillos verfahren hatten. Auf unserer Reise haben wir durchweg nette, freundliche und hilfsbereite Menschen kennengelernt  und wir haben viele neue Freunde gefunden. Die einzigen, die uns die Türe vor der Nase zugeschlagen haben waren 2 deutsche Wohnmobilsten kurz vor Ushaiha.

Wir bedanken uns bei allen Familienangehörigen, Freunden, Reiseabschnittsbegleitern, Bekannten und Unbekannten die zum Gelingen dieser Reise auf irgend eine Weise beigetragen haben. Ein herzliches Dankeschön auch an meine Leser, die mir die Treue gehalten haben, obwohl ich keinerlei Erfahrung mit dem Schreiben eines Blogs hatte. Ich hoffen, ihr verzeiht mir die Tippfehler und Stilbrüche, aber ein Korrekturlesen war aus Zeitmangel fast nie möglich.

Wir wurden sehr oft gefragt:

War das denn nicht gefährlich?

Wir haben uns auf unserer Reise nie unsicher oder gar bedroht gefühlt, obwohl die Firma "Maus und Klau" doch weltweit vertreten ist. Die Polizei war in allen Ländern sehr zuvorkommend und hat uns immer tatkräftig weitergeholfen, sei es mit "Geleitschutz" zur richtigen Ausfallstraße,  "sicherem Stellplatz" direkt vor der Polizeiwache, oder "Abschleppdienst" auf für uns zu steilen Schotterpisten.


Würdet ihr diese Reise so noch einmal machen?

Aber ja, jederzeit! Allerdings würden wir dann mehr Zeit einplanen, die Reise für eine gewisse Zeit unterbrechen um sie danach wieder fortzusetzen.  Auch das Reisen in dem kleinen Woni war kein Problem, ihr glaubt gar nicht, mit wie wenig man auskommen kann. Wir haben jedenfalls nichts vermisst

Was würdet ihr ändern?

Außer dass ich ernsthaft Spanisch lernen würden, nichts!


Falls euch jetzt das Fernweh plagt und ihr Lust bekommen habt, auf Reisen zu gehen (es muß ja nicht gleich so eine lange sein) dann nur zu, schiebt nicht immer alles auf "später" wir kennen zu viele Menschen, für die es kein "später" mehr gab.

Außerdem, wenn ihr wüßtet, wofür eure Erben euer sauer verdientes Geld einmal ausgeben, würdet ihr euch lieber selbst etwas gönnen, denn

das Einzige, was uns niemand mehr streitig machen kann, sind unsere Erinnerungen, 
das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.

Montevideo

Wie jeden Tag schauten wir gestern morgen im Internet nach unserem Dampfer und nach unseren e-mails und warfen auch einen Blick auf den Fahrplan von Grimaldi. Wir machten beide großen Augen, als wir da lasen, unser Dampfer läuft in 2 Tagen in Montevideo ein, Zarate in Argentinien wird erst nach Montevideo angelaufen. Jetzt gings aber hopp la hopp, schnell Frühstücken, alles zusammenpacken, bezahlen und ab ins 450 km südlicher gelegene Montevideo. Einen Stellplatz hatten wir uns zum Glück schon vorher im Internet ausgesucht.

Spät abends kamen wir hier an, von der Stadt haben wir nichts mehr gesehen, dazu werden wir auch kaum mehr Gelegenheit haben, Grimaldi hat uns mit der Fahrplanumstellung 6 Tage Montevideo geklaut.

Heute morgen waren wir beim Hafenagenten und haben alle Papiere eingeeicht dafür hat der uns dann 300,-- US$ abgeknöpft (Bearbeitungsgebühren), danach einen kleinen Stadtbummel bei Regen und wie es der Teufel so will, kamen wir genau zur Mittagszeit an den Markthallen vorbei. Wir haben uns ein letztes vorzügliches Steak gegönnt. Am Nachmittag riss die Wokendecke auf und wir gingen nochmals los, die letzten Einkäufe tätigen. 2 Stunden später hatten wir aber schon wieder Regen, weshalb es von Montevideo auch keine Bilder gibt.

Jetzt stehen wir hier am Rio de la Plata und verbringen unsere letzte Nacht im Woni auf dem südamerikanischen Kontinent. Vor 10 Monaten standen wir voller Erwartungen auf der anderen Seite des Flusses. Wo ist bloß die Zeit geblieben?

Morgen früh soll die Grande Buenos Aires im Hafen einlaufen. Wir müssen so gegen 10 Uhr dort sein und irgendwann im laufe des Tages können wir dann an Bord gehen. Am Samstag geht es weiter nach Zarate (Argentinien), wo wir 4 Tage Aufenthalt haben und dann ab Richtung Heimat.

Dienstag, 7. August 2012

Ein Schiff wird kommen.....

Wir stehen immer noch auf dem Campingplatz bei den Thermalquellen. Das Wetter ist wechselhaft, warme Tage mit Nordwind und Temperaturen bis 28 Grad, dann dreht der Wind auf Süd und die Nachttemperaturen sinken bis auf den Gefrierpunkt ab. Täglich verfolgen wir im Internet unseren Dampfer. Nachdem er 4 Tage vor Rio auf Reede gelegen hat, ist er heute morgen endlich in Santos angekommen. Die Abreise wird sich weiter verzögern, den 11. August können wir wohl abschreiben. Morgen wird die Reederei einen neuen Fahrplan ins Internet stellen, wenn wir Glück haben, werden wir am 16. August von Montevideo Richtung Heimat ablegen.

Ich träume schon von knusprigen Brötchen, einem breiten Bett und einer Badewanne. Vor meinem inneren Auge erscheinen Schwarzwälder Speck, sauber gewaschene Bettwäsche (die waschen hier alles kalt), ein schönes kühles Weinschorle, Schweizer Schokolade....

Jedenfalls freuen wir uns auf Zuhause und auf ein Wiedersehen mit allen.

Sonntag, 29. Juli 2012

Termas Guaviyu

näher an den Atlantik ging wirklich nicht
Wir haben Brasilien verlassen und sind weiter Richtung Uruguay gezogen. Doch zunächst mußten wir mit der Fähre nach Rio Grande übersetzen. Diese fährt aber nur drei mal täglich und abends wollten wir nicht in Rio Grande ankommen. Also haben wir uns einen traumhaften Übernachtungsplatz direkt am Atlantik ausgesucht. Am nächsten morgen, den 23.07. gings dann mit der Fähre wieder aufs Festland und weiter Richtung Westen. In Santana de Livramento sind wir in Uruguay eingereist, eine eigenartige Grenzstadt. Den brasilianischen Zoll haben wir überhaupt nicht gefunden und an der urugayischen Grenze wären wir auch fast vorbeigefahren, wenn uns nicht ein Zöllner vom Straßenrand aus zugewunken hätte. Aber alles ging wieder einmal reibungslos und schnell von statten.

Am 25.07 erreichten wir Guaviyu, das ganz im Osten des Landes liegt. Ein riesiges Gelände mit wunderschönen Thermalbecken, gepflegt und sauber, wir waren angenehm überrascht. Es gibt ein paar kleine Geschäfte, wo man alles für den täglichen Bedarf einkaufen kann, 2 Restaurants und eine Bäckerei. Auf dem überdimensionalen Campingplatz stehen ganze 3 Wohnmobile und 2 Zelte. Um das Hallenbad zu finden, haben wir einen ganzen Tag gebraucht, nicht weil wir blind sind, sondern weil das Gelände so groß ist.

Rio Grande in Sicht
Jetzt machen wir täglich einen Spaziergang, hüpfen dann in den Thermalpool (38 Grad), danach gehts beim Bäcker vorbei, der hat so schöne kleine süße Stückchen, die mit einer Tasse Kaffee wunderbar schmecken und dann ist für den Rest des Tages Siesta.
die Autofähre
so viel Platz


unsere Nachbarn zur rechten ...

... und zur linken Seite

ein Teil der Außenbecken

und das Hallenbad


Freitag, 20. Juli 2012

Im Süden nichts Neues

Wir machen immer noch Pause, gammeln rum, sortieren Fotos, lesen, schauen Videofilme usw.. Heute morgen habe wir uns einen schönen Fisch zum Braten gekauft, heute mittag, nachdem Peter den Fisch in der Campingküche draußen ausgenommen hatte, hat sich in einem unbewachten Moment die Hauskatze darüber hergemacht, jetzt überlegen wir, ob wir heute abend die Katze in die Pfanne hauen. Aber sonst ist alles ok.

Langsam werden die Tage wieder länger und das Wetter hat sich auch gebessert. Jeden Morgen schauen wir uns als Erstes im Internet den Fahrplan von Grimaldi an und jeden Morgen hat unser Schiff einen Tag mehr Verspätung. Mittlerweile liegt unser Abreisetermin beim 11. August. Inzwischen haben wir wieder Lust, was zu unternehmen und haben uns eine neue Route zurechtgelegt. Da es in Montevideo ja so kalt (wie bei euch) ist, reicht es wenn wir so gegen 10. August dort eintreffen. Wir wollen am kommenden Sonntag unser behagliches Domizil verlassen und uns auf den Weg Richtung Salto (Uruguay) machen. An einer der Termas wollen wir eine Gesundheitwoche einlegen. Das wird unseren reisegeschädigten Knochen guttun.

Samstag, 7. Juli 2012

Die Lagunenstraße

Von Florianopolis aus fuhren wir weiter Richtung Süden. Der Küste ist hier eine Landzunge vorgelagert auf der sich ein Ferienort an den anderen reiht. Wunderschöne Ferienhäuser an einem endlos langen Sandstrand, menschenleer. Zum Übernachten stellten wir uns direkt an den Strand. Auf der Höhe von Puerto Alegre wechselten wir auf die nächste Landzunge und weiter gings Richtung Süden. Das Wette hatte sich gebessert und wir ließen uns viel Zeit, besser gesagt, wir trödelten.

In Tavares sind wir zur Touristinformation gefahren um nach einem Campingplatz zu fragen, es  sprach leider niemand englisch. Aber die wußten sich zu helfen mit Google-Translator und schon konnten sie uns ein Hotel nennen, bei dem wir stehen konnten.

Hier am Lagoa do Peixe befindet sich ein großes Naturreservat in dem man Flamingos beobachten kann. Da es aber vor ein paar Tagen stark geregnet hatte schafften wir es nicht  auf den schlammigen Pisten zum See zu gelangen. Die einzigen Flamingos die wir sahen, waren aus Gips und standen am Ortseingang.

Hier am Hotel stehen wir prima, sehr ruhig, haben  Dusche und Toilette für uns alleine, bekommen jeden morgen ein gutes Frühstück (3 Kuchen zur Auswahl) und das alles für ca. 15,-- € am Tag. Warum sollen wir jetzt schon in den kalten Süden fahren, wenns uns hier gut geht.

Meinen  Neffen und meiner Nichte, den Sommerkindern in unserer Familie, von uns beiden  zu den Geburtstagen und bestandenen Abis 
herzliche Glückwünsche.

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Montag, 25. Juni 2012

Wieder am Atlantik

Florianopolis
die Insel Santa Catarina
die Brasilianer lieben Hochhäuser
im Küstengebirge

frischer Fisch



























Vor einer Woche haben wir die brasilianische Küste erreicht. Auf der Halbinsel Puerto Bello haben wir in Bombihas auf einem Campingplatz ein paar Tage Pause eingelegt. Auto putzen und Wäsche waschen war wieder mal fällig. Und nachdem alles schön sauber war, regnete es sich ein.
wir haben uns eine schöne Bucht ausgesucht






Zwischenzeitlich war auch Michael eingetroffen, ihn haben wir bei den Iguazu-Wasserfällen kennengelernt. Also gemeinsam weiter nach Süden, nach Florianopolis. Die Hauptstadt des Bundeslandes liegt auf der Insel Santa Catarina, ist aber durch eine Brücke mit dem Kontinent verbunden. Auf der Insel gibt es zahlreiche wunderschöne Buchten und auch Campingplätze. Auf dem ersten Platz, den Michael ansteuerte, traf er auf ehemalige Mittreisende, das mußte natürlich gefeiert werden. Nach einem feuchtfröhlichen Abend mit viel Servesa und noch mehr Gelächter verabschiedeten sich die drei von uns und reisten am nächsten Morgen weiter Richtung Buenos Aires. Wir blieben noch ein paar Tage bevor auch wir uns weiter Richtung Süden auf den Weg machten, allerdings mit einem Schlenker ins Küstengebirge, wir haben ja Zeit.