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so klein und schon so dreckig |
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das Flußtaxi kommt |
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wir gönnen uns ein fürstliches Mittagessen |
Am Montag, den 23. April
verließen wir endgültig die Höhen des Altiplanos und machten uns auf ins
Tiefland von Bolivien. Doch zunächst musste ein letzter Pass von 3.700 Metern
Höhe bewältigt werden. Kaum hatten wir
die Passhöhe überfahren, glaubten wir uns in einer anderen Welt. Innerhalb
weniger hundert Meter wechselte die Landschaft von der kargen Schönheit des
Altiplanos in eine üppige, tropische
Vegetation. Feuchtwarme Nebel zogen die Hänge herauf, der Wald, ein
undurchdringliches Dickicht mit Lianen, Fuchsiensträuchern und
überdimensionalen Farnblättern, fleißige Lieschen und Calas an den
Straßenrändern, so zahlreich, wie bei uns im Sommer die Margeritten. Mit jedem
Höhenmeter, den wir verloren, kletterte das Thermometer in die Höhe und stieg
die Luftfeuchtigkeit an. Gegen Abend erreichten wir das Dschungeldorf Villa
Tunari (500 m). Vor einem Wildpark, in dem abgegebenen Tiere wieder
ausgewildert werden, konnten wir über Nacht stehen. Im nur 5 Meter entfernten
Dschungel kreischten die Papageien, über unseren Köpfen turnten Kapuziner–Affen,
in unmittelbarer Nachbarschaft krähten die 3 Hähne des Parkwächters um die
Wette, Kolibris schwirrten vorbei und
ca. eine Million Mücken lauerten auf Körperstellen, die nicht
eingesprüht waren.
Gerne hätten wir am nächsten
Morgen den Tierpark besucht, aber es hatte die ganze Nacht geregnet und gleich
nach dem Frühstück fing es schon wieder an. Wir entschlossen uns weiterzufahren
nach Puerto Villarroel am Rio Ichila. Aber auch hier war uns das Glück nicht wohlgesonnen.
Wir wären gerne mit unseren Reiseabschnittspartnern Ulla und Helge ein paar Tage auf dem Fluß
weitergefahren nach Trinidad, aber der Wasserstand war bereits so niedrig, wir
hatten keine Chance mit den Autos auf den Kahn zu kommen. Den Vorschlag, unsere
Autos mit dem Kran auf das Boot zu heben, haben wir dankend abgelehnt (unsere
Reise ist noch nicht zu Ende).
Nach einer weiteren Nacht im
Dschungel machten wir uns auf den Weg nach Santa Cruz. Hier fanden wir einen
schönen, ruhigen Platz des Automobilclubs von Bolivien, auf dem wir stehen
konnten. Zwischenzeitlich hatte es wieder angefangen zu regnen, aber die
Tagestemperaturen lagen bei angenehmen 25 Grad.
Wir waren die einzigen Besucher und konnten tun und lassen, was wir
wollten und zum nächsten Supermarkt war es auch nicht weit. Unterwegs hatten
wir bei österreichischen Bauern gepökeltes Eisbein erstanden, unter meinen
Vorräten fand sich noch ein Beutel Sauerkraut, ein Festessen. Dann packte Ulla ihren Brotbackautomaten aus, ich kramte meine
Backmischungen hervor und so kamen wir in den Genuss von frischem dunklem
Bauernbrot. Wir warten auf besseres Wetter und jeder vertreibt sich die Zeit
wie er kann, wir haben eben ein paar kulinarische Tage eingelegt.
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Urwald |
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überall plätschert es |
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mab lebt sehr bescheiden |
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auf Stelzen |
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der Wasserstand ist zu niedrig, da kommen wir nicht rauf |
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unsere Nachbarn |